Rolle des Vitamin D bei MS

# 111

Neue Erkentnisse aus Studien

Gene, Entzündungen und die Rolle des Vitamin D bei MS

Zahlreiche Studien und Untersuchungen bestätigen schon länger, dass das Vitamin D eine Rolle bei Entstehung und Verlauf einer Multiplen Sklerose (MS) beim Menschen spielt. Auch im Tiermodell einer experimentell ausgelösten "MS" (EAE), konnten verschiedene hemmende Effekte von Vitamin D auf bestimmte Entzündungsstoffe (Interleukin-17 (IL-17)) nachgewiesen werden. Diese Ergebnisse lassen vermuten, dass durch Vitamin D, Entzündung gemildert oder verhindert werden könnte , was nicht nur für die MS, sondern auch für andere entzündliche Krankheiten wie rheumatoide Arthritis, Schuppenflechte, Autoimmun-Diabetes etc. eine Rolle spielen könnte.

Obwohl all dies bekannt ist, weiß man noch kaum, welche Mechanismen auf zellulärer und genetischer Ebene dran beteilg sind. In der hier berichteten Studie von Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und mehrerer Institute in den USA und Japan ist es nun gelungen, im Tiermodell direkte Effekte von Vitamin D bis hinunter auf zelluläre und genetische Ebene nachzuweisen..

Demnach bindet das Vitamin D an seinen Rezeptor und dieser Vitamin-D-beladene Rezeptor bindet dann an den Gen-Abschnitt, der für die Produktion von IL-17 zuständig ist. Durch diese Bindung wird die Produktion von IL-17 unterbunden und somit, vereinfacht gesagt, Entzündungsgeschehen gehemmt.

Indem der Vitamin-D-Rezeptor den bewussten Genabschnitt blockiert, regt er gleichzeitig einen anderen Genabschnitt an, einen entzündungshemmenden Stoff zu produzieren, nämlich das Interleukin-10 (IL-10). Eine Herunterregulierung von IL-17 und eine Hochregulierung von IL-10 durchVitamin D ist im EAE-Modell auch mit dem krankheitsmodulierenden Effekt von Interferon Beta assoziiert. Inwieweit diese Befunde therapeutische Relevanz haben, müssen weitere Studien zeigen.

Wie wichtig diese Studie ist, zeigt sich unter anderem darin, dass ein Vitamin D-Defizit beim Menschen das Risiko, an MS zu erkranken, erhöht. Die zellbiologischen Prozesse, die die Forscher mit dieser Studie aufgedeckt haben, können einen neuen Forschungsansatz aufzeigen, wie Entstehung und Verlauf von bestimmten MS-Typen mit Vitamin D beeinflusst werden könnten.

 

Quelle:

Joshi S, Pantalena LC, Liu XK, Gaffen SL, Liu H, Rohowsky-Kochan C, Ichiyama K, Yoshimura A, Steinman L, Christakos S, Youssef S.

1,25-Dihydroxyvitamin D3 Ameliorates Th17 Autoimmunity via Transcriptional Modulation of Interleukin-17A.

Mol Cell Biol. 2011 Sep;31(17):3653-69. Epub 2011 Jul 11.

http://mcb.asm.org/cgi/content/abstract/31/17/3653

Quelle: ms-gateway.de

 

 

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